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Ein Lichtbogen entsteht dadurch, dass plötzlich Energie freigesetzt wird, was zur Freisetzung extremer Hitze, grellen Lichts, Lärm, Druckwellen und giftiger Stoffe führt. Daher kann dieser Lichtbogen nicht nur (schwerwiegende) Verletzungen, sondern auch beträchtliche Schäden an der Anlage oder Produktionsausfälle verursachen.

Gefahren durch Lichtbögen:

- Extreme Temperaturen von über 19.000 Grad Celsius

- Herumfliegende (erhitzte oder geschmolzene) Scherben der Anlage

- Druckwelle mit ohrenbetäubendem Knall

- Ein intensiv helles Licht, sowohl im sichtbaren als auch im unsichtbaren Spektrum (Infrarot)

Die niederländische Norm NEN 3140 fordert regelmäßige Sicherheitsinspektionen, durch die viele Zwischenfälle verhindert werden können. Es ist wichtig, dass das Ergebnis deutlich dokumentiert und in konkrete Empfehlungen und Maßnahmen umgesetzt wird. In Hinsicht auf die Häufigkeit oder den Inhalt von Inspektionen liegen jedoch keine gesetzlichen Richtlinien oder Verpflichtungen vor. Nach der ersten Lichtbogenberechnung sollte bei jeder Änderung an der Anlage, die das Ergebnis dieser Berechnung beeinflusst, eine neue Lichtbogenberechnung durchgeführt werden.

Die NEN 3140, die wichtigste niederländische Norm auf dem Gebiet der elektrischen Sicherheit, ist zwar kein Gesetz im eigentlichen Sinn, hat aber hat dennoch Rechtsgültigkeit, zum Beispiel, weil sie im niederländischen Arbeitsschutzgesetz erwähnt wird. Dies bedeutet, dass Schäden an der Anlage grundsätzlich bei der für die Installation verantwortliche Person (IvP) geltend gemacht werden können. Im Falle von Personenschäden oder Tod kann diese Person (IvP) sogar straf- und zivilrechtlich belangt werden. Darüber hinaus kann ein Versicherer entscheiden, nicht zu zahlen oder die Prämien zu erhöhen, weil die IvP bestimmte Risiken nicht ordnungsgemäß nach der Norm erfasst oder nicht ausreichend deutlich aufgezeigt hat.

Die von einem Lichtbogen freigesetzte Energie kann – laut dem Beitrag Arc Flash auf Wikipedia – bis zu einem Abstand von 6 Metern tödlich sein. Ein Lichtbogen birgt erhebliche Gefahren für die Beschäftigten:

-Externe Verbrennungen

- Innere Verbrennungen durch Einatmen ionisierter Gase

- Blindheit (vorübergehend oder dauerhaft)

- Verletzungen durch die Druckwelle

-(Dauerhafte) Hörschäden

- Kupfervergiftung (die eingeatmeten Kupfergase setzen sich in der Lunge ab und hinterlassen dort eine dauerhafte Kupfersubstanz)

Lichtbogenberechnungen bieten Aufschluss und eine Hilfe, die Sicherheit und Funktionssicherheit der Elektroinstallation zu gewährleisten. Diese Simulationen helfen der für die Installation verantwortliche Person, Beschäftigten einen angemessenen Schutz zu bieten. Die Simulation ermöglicht zudem die Bestimmung der richtigen PSA und der korrekten Einstellungen der Schutzschalter, wenn dort Gefahrenherde vorliegen. Das schafft – zusammen mit der Klarheit über die Einhaltung von Normen und der damit verbundenen Haftung – Ruhe und Sicherheit für alle Beteiligten. Vollständig lassen sich Lichtbögen jedoch nicht vermeiden. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Lichtbogenenergie an einem bestimmten Arbeitsort zu kennen, damit die richtige persönliche Schutzausrüstung bestimmt und verwendet werden kann.

Wenn Sie im Voraus berechnen, wie sich ein Lichtbogen verhält, bietet das Aufschluss über die Risiken und wie diese auf ein Mindestmaß gesenkt werden können. Durch das Wissen über die Lichtbogenenergie an einem bestimmten Arbeitsplatz kann festgestellt werden, was die richtige persönliche Schutzausrüstung ist; außerdem können Anpassungen vorgenommen werden, um gefährliche Situationen sicher zu gestalten.

Fabriken/Unternehmen mit Sitz in Europa müssen die EU-Methodik beachten, weil die Beschäftigten nach europäischen Vorgaben zertifizierte Kleidung tragen müssen. Amerikanische Firmen folgen dem amerikanischen Standard, der auch schon seit einiger Zeit verwendet wird, oft auch für Offshore-Unternehmen und Yachten. Nach der europäischen Methodik müssen Lichtbogenberechnungen und PSA in jedem Fall auf dem Etikett angegeben werden. Es gibt jedoch keine feste Richtlinie oder Norm, die bestimmt, was auf einem Lichtbogenetikett stehen muss. Unserer Meinung nach sollten einige Angaben hinzugefügt werden, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter*innen sich der möglichen Risiken bewusst sind und die Sicherheitsmaßnahmen befolgen.

HyTEPS ergänzte zusätzliche Informationen auf den EU-Etiketten, die je nach den Kundenwünschen angepasst werden. Einige grundlegende Informationen werden jedoch immer angeführt.

- Warnschild mit orangefarbenem Hintergrund, das auf die Gefahr von Lichtbogen und Stromschlag hinweist

- Angabe Verteilerkasten

- Stärke von Stromschlag [V]

- Lichtbogenstrom [kA]

- Lichtbogenenergie [kJ]

- Berechnung zugrundeliegender Arbeitsabstand [mm]

- Gebotszeichen PSA und zertifiziertes europäisches Logo mit Vorgaben zur Kleidung (CE)

- Klassenstufe [1 oder 2]

- HyTEPS- und Kundenlogo

- Kleidung, die in einem geschlossenen/offenen Schrank getragen werden soll

- Simulationsdatum und ISO-Nummer

- Warnhinweis wie auf dem US-Etikett

Lichtbögen können schwere Verletzungen am Kopf und im Gesicht verursachen. Häufig wird daher eine Kopfbedeckung mit Gesichts- und Nackenschutz verwendet, die bei Arbeiten mit Hochspannung (bis 1000 V) nicht nur eine ausreichende Isolierung gewährleistet, sondern auch Schutz gegen die durch einen Lichtbogen freigesetzte Energie bietet.